Pressemitteilung vom 20.03.2022
Die ukrainische Tragödie und die damit verbundene dramatische Energieverknappung führt zu einer erneuten Diskussion über Windräder im Rheingau. Dies beschreibt ein Artikel im Wiesbadener Kurier mit einem entsprechenden Kommentar der bekannten Windrad-Befürworterin Dietel.
Bezeichnend ist, dass ein angebotener Gedankenaustausch mit einer gesprächsbereiten Bürgerinitiative vom Wiesbadener Kurier nicht angenommen wurde.
Es wurde nach Fakten gefragt – hier sind sie:
Keine geringere Instanz als die Hessische Landesregierung hat entschieden, die gedachten 10 Windräder auf der Hohen Wurzel wegen der Gefährdung des Trinkwassers zu verbieten. Aber haargenau dieselben geologischen Verhältnisse, der klüftige Taunusquarzit, liegen auch auf dem Taunuskamm im Rheingau vor. Man stelle sich den unermesslichen Schaden vor, wenn in dem Quellwasser der Rheingau-Gemeinden Dieselöl oder giftige Schmierstoffe von Windrädern enthalten sind!
Die seltenen und europäisch geschützten Schwarzstörche und Rotmilane sind hier heimisch und extrem durch Rotoren gefährdet. Wir wollen nicht, daß sie geschreddert werden. Jahrzehnte hat man sich vom Naturschutz überboten in strengen Regelungen für gefährdete Arten. Nun sollen sie leichtfertig einem Vorrang von Elektro-Energie geopfert werden?
Erkämpfte Gesetze können nicht kurzatmig momentanen neuen Ideen geopfert werden. Der EUGH hat eindeutige Aussagen gemacht.
Will man, dass es bald im Rheingau ähnlich aussieht wie im Hunsrück? Es gibt nun einmal Kleinode an Landschaft, die keine Störung vertragen. Rotoren über Kloster Eberbach? Es gibt genug Flächen anderer Gebiete, wo großes Interesse an Windrädern und den erwarteten Einnahmen besteht. Und warum nicht dort, wo der Strom gebraucht wird, in Großstadt- und Industrie-Nähe?
Abenteuerlich ist schon das Argument, mit dem hier erzeugten Strom könnte man Wasser in die Weinberge pumpen.
Dafür die Wälder opfern? 2% der Fläche klingt nach nicht viel. Aber das können 100% des Landschaftsbildes sein!
Man muss schon sorgfältigere Überlegungen anstellen, ob hier der geeignete Raum für solche Industriebauten ist, oder andere Möglichkeiten dringend gefunden werden müssen. Solarflächen, die zurzeit in der Diskussion stehen, erscheinen durchaus als eine diskussionswürdige Alternative.
Der überwiegende Teil der Rheingauer Bevölkerung hat sich gegen Windräder in unserer einmalig schönen Kulturlandschaft ausgesprochen. Nach Umfragen steht auch die Mehrheit der politischen Parteien zu diesem Entscheid.
„Auch Pro Kulturlandschaft Rheingau bleibt dabei: Der Rheingau sagt NEIN zu Windrädern! Zu Alternativen, die unsere Landschaft nicht zerstören, sind wir jederzeit gesprächsbereit“, sagt Gerhard Gänsler, Vorsitzende der Bürgerinitiative.
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