Oestrich-Winkel, den 01.06.2021
P R E S S E M I T T E I L U N G
Dramatische Zerstörung der Rheingauer Landschaft
erreicht neuen Höhepunkt! - Ist der Zweckverband ein zahnloser Tiger?
In jüngster Vergangenheit sind große Weinbergsflächen durch Aussiedlungsvorhaben von Winzern,
Neuausweisung von Gewerbeflächen etc. unwiederbringlich zerstört worden.
Im Jahre 2002 unterschrieben die 7 Bürgermeister des Rheingaus mit dem damaligen Landrat die
„Johannisberger Erklärung“. Darin bekannten sich die Verfasser zu der Verpflichtung, gemeinsam
die regionaltypische Landschaft des Rheingaus zu bewahren und zu entwickeln.
Diese gemeinsame Aufgabe findet sich auch als vorrangige Verpflichtung in der Satzung des später
entstehenden „Zweckverbands Rheingau“. Dieser hat eine schwerfällige Struktur mit verschiedenen
Gremien, die sich jedoch dieser Aufgabe nicht stellen. Vielmehr befasst man sich mehr mit
einzelnen touristischen Projekten und ihrer Förderung wie Leinpfad, Aussichtsplätze usw.
Ein Problem für die regionaltypische Weinbergslandschaft sind vor allem die zunehmenden
Aussiedlungsvorhaben von Weinbaubetrieben, die nach Baugesetzbuch privilegiert sind. Oft werden
die von Gemeinden und Landkreis genehmigten Bauten für Beherbergungs-, Wohn- und
Gastronomie-Zwecke mit Fernblick auf den Rhein genutzt. Sie stören als Großbauten empfindlich
die typische Weinbergslandschaft; Nicht-Landwirten bleibt solche Bautätigkeit natürlich versagt.
Wenn dies so weiter geht, ist der Charakter des Rheingaus unwiederbringlich verloren. Wen
interessiert als Tourist ein Gebiet, das durch monströse Bauten in der freien Natur
zersiedelt ist?
Es wird deshalb dringend gefordert, dass dieses Problem über.rtlich angepackt wird und nach
Lösungen (im Falle wirklich notwendiger Aussiedlung) gesucht wird, die diesem Ziel nicht
widersprechen. Wenn ein Zweckverband sich dazu nicht in der Lage sieht, müssten Kreis und
Gemeinden gemeinsam eine neue kompetente Taskforce bilden, die entsprechende Anträge als
Regionalforum behandelt.
Der Verein „Pro Kulturlandschaft Rheingau e.V.“ fordert die Politiker auf, statt der üblichen
Lippenbekenntnisse sich endlich der Aufgabe zu stellen. Gemeinsames Handeln der zuständigen
Gremien mit einem einheitlichen Ziel des Landschaftsschutzes ist das Gebot der Stunde.
Das Maß ist voll!
Gerhard Gänsler
1. Vorsitzender
Pro Kulturlandschaft Rheingau e.V.
Gemeinnütziger Verein (Steuer-Nr.: 03725050354)
Der Verein setzt sich für den Erhalt der Kulturlandschaft Rheingau ein.
Über 1.700 Mitglieder und Förderer
c/o Gerhard Gänsler, Tannenweg 4, 65375 Oestrich-Winkel
E-Mail: info@bi-pro-kulturlandschaft-rheingau.de
Web: www.bi-pro-kulturlandschaft-rheingau.de
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